Gedächtnistraining für Senioren

Schon ab dem 25. Lebensjahr nimmt die Leistungsfähigkeit des Gehirns ab. Im Alter wird es dann deutlicher, Konzentration, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit lassen nach. Man vergisst eine Verabredung oder wo man das Auto parkte.

Für Senioren empfiehlt sich daher ein regelmäßiges Gedächtnistraining. Mit gezielten Übungen bringen Sie die grauen Zellen wieder in Schwung. Ein ganzheitliches Gedächtnistraining hilft aber nicht nur das Gehirn fit halten, es dient zudem dazu, Demenzerkrankungen vorzubeugen. Nach einem Schlaganfall wirken sich kognitive Übungen ebenso förderlich auf die Gedächtnisleistung aus.

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Was ist Gedächtnistraining für Senioren

Das menschliche Gehirn ist ein unglaubliches Wunderwerk und das bedeutendste Organ. Es besteht aus einem Netzwerk von etwa 86 Milliarden Nervenzellen, verarbeitet Sinneseindrücke hochdifferenziert und koordiniert vielschichtige Verhaltensweisen. Eine der wichtigsten Eigenschaften des Gehirns ist die ein Leben lang bestehende Lernfähigkeit. Bis ins hohe Alter verändert sich das menschliche Gehirn und bildet neue Nervenzellen und Verknüpfungen. Daher lässt sich sogar mit 80 Jahren noch eine Fremdsprache oder Yoga erlernen.

Doch das Gehirn braucht Bewegung und Beschäftigung. Alle Körperfunktionen, die nicht gefördert werden, nehmen ab, dazu zählen auch die Leistungen des Gehirns. Dass im Alter dennoch die Leistungsfähigkeit des Gehirns nachlässt, ist allerdings natürlich, denn es wird weniger gut durchblutet als in jungen Jahren. Bei älteren Menschen lassen daher die Aufmerksamkeit, das Erinnerungsvermögen, die Konzentration und die Merkfähigkeit nach. Ein gezieltes Training der Alltagsfähigkeiten ist daher notwendig.

Warum Gedächtnistraining für Senioren?

Bereits mit einem täglichen, 20-minütigen Gedächtnistraining tragen Sie dazu bei, die Leistung Ihres Gehirns zu steigern und zu erhalten. Wichtig ist das Lernen mit allen Sinnen, denn umso mehr Sinne angesprochen werden, desto besser können sich neue Verbindungen im Gehirn bilden.

Warum Gedächtnistraining für Senioren so wichtig ist:

• Um Demenzerkrankungen vorzubeugen
• Um die Sprachfähigkeit zu verbessern
• Zur Stärkung der Konzentration
• Um den geistigen Verfall hinauszuzögern
• Zur Stärkung der Kombinations- und Auffassungsgabe
• Zur Förderung der Kreativität
• Für die Verbesserung der Urteilsfähigkeit

Gedächtnisübungen für Demenzkranke

Demenz ist eine chronische und fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Die geistige Leistungsfähigkeit nimmt ab, da die Nervenzellen und deren Synapsen abbauen und absterben. Zunächst macht sich die Erkrankung durch Störungen des Kurzzeitgedächtnisses bemerkbar, später ist auch das Langzeitgedächtnis betroffen.

Besonders wichtig beim Gedächtnistraining für Demenzkranke ist, dass die Bereiche gefördert werden, in denen die Betroffenen noch fit sind. Die Übungen sollen die Demenzkranken also nicht überfordern und keinen Frust oder Druck auslösen. Es geht eher darum, dass die Personen Freude an den Übungen haben und das Gehirn spielerisch trainieren können. Dies sorgt für Erfolgserlebnisse und bestärkt betroffene Personen in ihrem Selbstwertgefühl. Manchen Demenzkranken ist ein Training in der Gruppe angenehmer, auch Freunde und Verwandte können miteinbezogen werden.

Das Auftreten einer Demenz lässt sich nicht grundsätzlich vermeiden. Dennoch hilft ein Training der geistigen Fähigkeiten, die Leistungsfähigkeit des Gehirns so lange wie möglich zu erhalten. Darüber hinaus empfiehlt sich eine ausgewogene Ernährung und die Verknüpfung von geistigem mit körperlichem Training, dazu zählen beispielsweise auch Spaziergänge an der frischen Luft.

Beispiele für Gedächtnisübungen für Demenzkranke

Je nach Fortschreitung der Krankheit kann eine starke Beschädigung des Kurzzeitgedächtnisses bestehen. Betroffene können sich dann aktuelle Ereignisse nicht mehr merken. Konfrontieren Sie Erkrankte nicht mit ihren Defiziten, denn dies werden sie als schmerzlich und kränkend empfinden. Sinnvoller ist es, Erinnerungen zu aktivieren, die im Langzeitgedächtnis abgespeichert sind. Erinnerungen im Gehirn sind mit Sinneswahrnehmungen verknüpft. Bestimmte Gerüche oder Geschmäcker können daher Erinnerungen wachrufen.

Gut geeignete Übungen für Demenzkranke

• Sprichwörter und Redewendungen ergänzen

Gedichte und Liedtexte zu ergänzen, die die Betroffenen noch von früher kennen, sind ebenfalls gute Möglichkeiten, um das Gedächtnis zu trainieren. Denn diese sind seit der Kindheit im Langzeitgedächtnis abgespeichert.

Beispiel:     

- „In der Ruhe liegt __________“
- „Viele Köche verderben __________“
- „Der Apfel fällt nicht weit __________“

• Buchstabensalat oder Silbensalat

Beim Buchstaben- oder Silbensalat werden die Buchstaben oder die Silben eines Wortes vermischt und sollen wieder in die richtige Reihenfolge gebracht werden, so dass sich ein sinnvolles Wort ergibt. Die Übungen trainieren Konzentration, Gedächtnis, sowie die auditive und visuelle Wahrnehmung.

Beispiel:

- GAR-KIN-TEN-DER
- GEN-WALD-RE
- SEN-TAG-ES-MIT

• Assoziationsübungen

Bei Assoziationsübungen können die Übenden ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Es geht darum, möglichst viele Wörter und Assoziationen zu einem bestimmten Begriff zu finden.

Beispiel: Welche Worte fallen Ihnen zum Thema „Herbst“ ein?

Weitere gut geeignete Aufgaben sind zum Beispiel Gegensatzübungen, in denen die Senioren die passenden Gegensätze miteinander verbinden sollten. Des Weiteren gelten Wortgitter, Zahlenrätsel und Sudoku, Geschmacks- und Geruchsübungen, das Benennen von Bildkärtchen oder das Rückwärtslesen als hilfreich. Die Übungen und deren Schwierigkeitsgrad sollten aber immer individuell auf die persönlichen Fähigkeiten des Betroffenen abgestimmt sein.

Gedächtnisübungen nach einem Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall tritt im Gehirn eine plötzliche Durchblutungsstörung auf, hierdurch erhält das Gehirn zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Erkennen kann man einen Schlaganfall (der medizinische Begriff lautet Apoplex) zum Beispiel durch eine Lähmung bestimmter Gesichtsmuskeln, der Arme oder Beine. Zu den weiteren Merkmalen zählen Taubheitsgefühle, Sprachstörung, und Probleme bei der Koordination.

Nach einem Schlaganfall dauert es durchschnittlich etwa 18 bis 36 Monate, bis die Betroffenen sich wieder vollständig erholen. Vor allem die Aufmerksamkeit ist beeinträchtigt. Betroffene haben beispielsweise Schwierigkeiten im Auto den Nachrichten zu folgen und sich gleichzeitig auf den Verkehr zu konzentrieren. Oft können sie sich nicht länger als 20 Minuten einer Tätigkeit widmen. Das Einprägen von Neuem fällt schwer, das Anfertigen von Gedächtnisstützen kann die Merkfähigkeit jedoch unterstützen.

Beispiele für Gedächtnisübungen nach einem Schlaganfall

Um das Gehirn wieder auf Trab zu bringen, helfen kognitive Übungen im Bereich Sprache, Logik, Gedächtnis, Konzentration und Zahlenverständnis. Neben Gedächtnistraining hat sich auch Ausdauertraining wie Nordic Walking, Wandern und Radfahren, sowie sanftes Krafttraining als hilfreich erwiesen, um die Mobilität wiederherzustellen. Bewegung aktiviert aber nicht nur den Körper, es steigert auch die Denkfähigkeit. Denn durch die körperliche Betätigung wird die Durchblutung des Gehirns angeregt.

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Übungen wie diese können nach einem Schlaganfall sich förderlich auf Gedächtnis auswirken:

• Memory
• Sudoku
• Kreuzworträtsel
• Bilderrätsel
• Sinne aktivieren (Schmecken, fühlen, hören, sehen, und riechen)

Beispiel:

- einen Gegenstand erfühlen, zum Beispiel Zapfen, Paprika
- Barfuß laufen
- Details betrachten, beispielsweise ein Laubblatt
- Geräusche erkennen wie Papierrascheln
- Gerüche zuordnen, etwa Gewürze, Duftkerzen

• Koordinationsübungen

Beispiel:

1. Rechte Hand berührt die linke Schulter.
2. Linke Hand berührt die rechte Schulter.
3. Rechte Hand berührt das linke Knie.
4. Linke Hand berührt das rechte Knie.

Die Zahlen und die dazugehörige Bewegung werden dem Betroffenen mitgeteilt. Ein Freund oder Verwandter liest nun langsam eine Zahlenreihenfolge vor und die Betroffene führt die Bewegungen aus.