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Gicht

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Die Krankheit Gicht ist bereits seit der Antike bekannt und galt schon damals als Wohlstandserkrankung im Alter. Vor allem die Adligen, die häufig Alkohol und fettes Essen konsumierten, erkrankten an Gicht. Auch heute ist die Krankheit hauptsächlich in den reicheren Industrienationen verbreitet. Aufgrund von Lebensstil und Ernährung sind in Deutschland rund ein bis zwei Prozent der Deutschen an Gicht erkrankt. Wie die Krankheit entsteht, welche Symptome sie verursacht und wie sie verhindert werden kann, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Was ist Gicht?

Gicht ist eine Gelenkerkrankung und die häufigste Form von Arthritis. Bei dieser Stoffwechselerkrankung entzünden sich die Gelenke in Schüben. Die Ursache liegt in der Ablagerung von Kristallen aus Harnsäure. Harnsäure entsteht während des Stoffwechsels aus Purinen, die durch die Nahrung aufgenommen werden.

Bei an Gicht erkrankten Patienten ist der Harnsäurespiegel im Körper erhöht, sodass die Nieren diesen Stoff nicht mehr ausreichend abbauen können. An den Gelenken lagern sich die Kristalle ab und führen dadurch zu Schwellungen und Entzündungen. Männer sind hierbei deutlich häufiger betroffen als Frauen. Etwa 80 Prozent der Erkrankten sind männlich. Bei Männern tritt die Krankheit häufig bereits nach dem 40. Lebensjahr auf, während Frauen mit ersten Anfällen erst nach den Wechseljahren zu rechnen haben, da die weiblichen Hormone die Nieren in diesem Fall positiv beeinflussen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit an Gicht zu erkranken erhöht, wenn es bereits Fälle von Gicht in der Familie gab, da die Krankheit häufig vererbt wird.

Bei einem Anfall schwellen die betroffenen Gelenke an und werden extrem schmerzempfindlich. Die Symptome klingen nach ein bis zwei Wochen von allein wieder ab. Zwischen den einzelnen Gicht-Anfällen können Monate oder sogar Jahre liegen, aber auch mehrere Anfälle innerhalb weniger Wochen sind möglich.

Was sind die Symptome von Gicht?

Der erste Gichtanfall beginnt meist am Hauptgelenk des großen Zehs. Typischerweise entzündet sich das Gelenk und der Zeh schwillt dadurch an, ist gerötet und sehr druck- und berührungsempfindlich. Teilweise kann ein Anfall auch mit Fieber einhergehen. In der Regel beginnen die Symptome häufig nachts oder am frühen Morgen.

Pflegekraft finden

Gicht betrifft jedoch nicht nur den großen Zeh, auch andere Gelenke können sich entzünden. Häufig sind auch das Mittelfußgelenk, das Sprunggelenk, das Kniegelenk, der Ellenbogen oder Hand- und Fingergelenke betroffen. Seltener entzünden sich auch das Hüftgelenk oder die Schultern. Betroffene sind während eines Schubs extrem in ihrer Bewegung eingeschränkt und können nicht mehr wie gewohnt am Alltag teilnehmen. Vor allem das Laufen und Greifen fällt dann schwer und auch alltägliche Dinge wie Schuhe binden sind nicht mehr oder nur schwer möglich. Zudem ist der Schlaf nicht mehr erholsam und Erkrankte haben folglich auch tagsüber mit einer Minderung der Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit zu kämpfen.

Nach ein bis zwei Wochen klingen die Symptome wieder ab und verursachen bei einer leichten Erkrankung bis zum nächsten Schub keine tiefgreifenden Beschwerden.

Welche Formen von Gicht gibt es?

Bei Gicht wird in eine akute und in eine chronische Erkrankung unterschieden. Während bei einer akuten Erkrankung die Symptome in der Regel von allein wieder abklingen und der Zeitraum bis zum nächsten Anfall relativ lang ist, sind bei der chronischen Form von Gicht die Gelenke dauerhaft leicht entzündet und die Anfälle treten in immer kürzeren Abständen auf.

Unbehandelt können schwere und schmerzhafte Folgeerkrankungen entstehen. So können sich die Kristalle der Harnsäure auch an anderen Stellen des Körpers ablagern und sogenannte Gichtknoten sich bilden. Bei einer Ablagerung zum Beispiel in der Nähe des Rückenmarks kann dies zu Lähmungserscheinungen oder auch dem Karpaltunnelsyndrom führe. Auch die Entstehung von Nierensteinen kann durch einen erhöhten Wert von Harnsäure begünstigt werden. Diese führen zu schmerzhaften Koliken und fördern Harnwegsinfektionen. Auch nachhaltige Schäden an den Gelenken sind ein Symptom von unbehandelter Gicht, sodass der Alltag des Erkrankten dauerhaft eingeschränkt sein kann.

Was sind die Ursachen von Gicht?

Gicht entsteht durch einen erhöhten Harnsäurewert im Körper. Harnsäure wird normalerweise mit dem Urin ausgeschieden. Bei einer Störung der Nieren oder einem erhöhten Wert wird zu wenig Harnsäure ausgeschieden. Stattdessen werden Kristalle gebildet, welche sich dann in den Gelenken ablagern. Allerdings erkrankt nur etwa 1/3 der Menschen, die einen erhöhten Harnsäuregehalt im Körper haben, tatsächlich an Gicht.

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Es gibt verschiedene Ursachen, die einen erhöhten Harnsäuregehalt begünstigen:

  • Falsche Ernährung: Eine falsche Ernährung ist die Hauptursache für einen erhöhten Harnsäurewert. Vor allem purinhaltige Lebensmittel, wie Fleisch und Meeresfrüchte erhöhen den Harnsäurespiegel.
  • Alkohol: Auch Alkohol zählt als Risikofaktor für Gicht. Vor allem Spirituosen und Bier enthalten Purine. Zudem wird durch den Alkoholkonsum die Leistungsfähigkeit der Nieren gemindert.
  • Zuckerhaltige Getränke: Das Konsumieren von zuckerhaltigen Getränken erhöht das Risiko an Gicht zu erkranken.
  • Übergewicht: Studien belegen, dass es einen Zusammenhang zwischen erhöhtem BMI und erhöhten Harnsäurewert gibt.
  • Medikamente: Auch die Einnahme diverser Medikamente, wie zum Beispiel Medikamente gegen Parkinson oder auch ASS können den Harnsäurespiegel erhöhen.
  • Vorerkrankungen: Es gibt Erkrankungen, die den Körper zu viel Harnsäure produzieren lassen, wie zum Beispiel Leukämie oder seltene Stoffwechselerkrankungen.

Diagnose und Therapie von Gicht

Bei Verdacht auf Gicht ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner. Eine Diagnose kann hierbei recht leicht gestellt werden. Ärzte erkennen die typischen Symptome, vor allem die Entzündung am großen Zeh sofort.  Zur endgültigen Abklärung kann das betroffene Gelenk punktiert werden. Die hierbei abgenommene Flüssigkeit wird untersucht, sobald Harnsäurekristalle nachgewiesen werden können, gilt die Diagnose als gesichert.

Auch eine Bestimmung des Harnsäurewerts kann zur Diagnose herangezogen werden. Hierbei gilt allerdings zu beachten, dass nicht alle Patienten mit einem erhöhten Harnsäurewert tatsächlich an Gicht erkranken.

Der wichtigste Teil der Behandlung ist es, die Symptome und Beschwerden zu lindern und weitere Anfälle vorbeugend zu verhindern. Hierbei wird auf entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen und Diclofenac zurückgegriffen oder die entzündeten Gelenke mit Kortisonpräparaten behandelt. Auch kühlende oder wärmende Umschläge können Linderung verschaffen.

Um weitere Anfälle von Gicht zu verhindern, ist es wichtig, den Harnsäurewert zu senken. Dies kann durch eine Umstellung der Ernährung erzielt werden. Hierbei sollte auf purinhaltige Lebensmittel und Alkohol verzichtet werden. Bei häufigen und schnell aufeinander folgenden Anfällen kann auch eine medikamentöse Therapie mit Allopurinol eingesetzt werden.

Das kann man vorbeugend tun

Ein gesunder Lebensstil kann eine Entstehung von Gicht vorsorglich verhindern. Zwar ist ein erhöhter Harnsäurewert häufig auch Veranlagung, doch kann dieser durch den Verzicht von Alkohol und der Reduzierung von Fleisch- und Fischkonsum deutlich gesenkt werden. Eine Ernährungsberatung kann hierbei wertvolle Tipps liefern.

Pflegekraft finden

Gicht ist längst nicht mehr nur ein Problem von Adligen und Reichen. In der Wohlstandsgesellschaft gilt die Erkrankung mittlerweile als Volkskrankheit. Durch einen gesunden Lebensstil kann das Risiko an Gicht zu erkranken deutlich gemindert werden. Im Falle einer Erkrankung ist es wichtig, sich Hilfe zu suchen, die Symptome zu lindern und weiteren Anfällen vorzubeugen.

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