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Pflegetagebuch

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Ein Pflegetagebuch ist ein Instrument zur Dokumentation und Verfolgung der Pflege und Betreuung von Patienten oder Angehörigen. In erster Linie dient es dazu, die Pflege eines Angehörigen zu dokumentieren, um mithilfe dieser Protokolle auch die Einstufung des Pflegegrads gegenüber einem Gutachter o.Ä. besser gewährleisten zu können.

Es kann darüber hinaus aber auch dazu beitragen, den Pflegeprozess effektiver und effizienter zu gestalten, indem es einen Überblick über den Gesundheitszustand, die medizinische Versorgung und den Fortschritt der Behandlung bietet. Ein Pflegetagebuch sollte grundsätzlich benutzerfreundlich sein und eine klare Struktur aufweisen, um die Dokumentation und den Zugang zu den Informationen zu erleichtern. Es kann in Papierform oder elektronisch geführt werden, natürlich auch per App und sollte regelmäßig aktualisiert werden, um eine kontinuierliche Pflege und Überwachung zu gewährleisten.

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Welche wichtigen Inhalte sollte ein Pflegetagebuch aufweisen?

Ein zuverlässig geführtes Pflegetagebuch sollte allgemein neben der Mobilität und der Selbstversorgung auch die kognitiven Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Bewältigungsstrategien sowie die sozialen Kontakte und außerhäuslichen Aktivitäten erfassen. Zudem sind die Gestaltung des Alltagslebens sowie die Haushaltsführung von Bedeutung. Hierfür sollten zunächst auch immer grundlegende Informationen wie der Name des Patienten, das Geburtsdatum und die Kontaktdaten des Arztes oder der Pflegeeinrichtung aufgeführt werden. Es ist auch wichtig, eine kurze Zusammenfassung des Gesundheitszustands und der aktuellen Behandlung zu geben.

Das Pflegetagebuch sollte dann eine detaillierte Aufzeichnung der Medikamente enthalten, die der Patient einnimmt. Hierzu gehören der Name des Medikaments, die Dosierung, die Zeit und Häufigkeit der Einnahme sowie mögliche Nebenwirkungen. Dies ist besonders wichtig, da einige Medikamente in Kombination mit anderen Arzneimitteln unerwünschte Wirkungen haben können.

Neben der Medikation sollten auch die Vitalparameter regelmäßig im Pflegetagebuch notiert werden. Dazu gehören Blutdruck, Puls, Temperatur, Atmung und gegebenenfalls auch der Blutzuckerspiegel. Durch die regelmäßige Überwachung dieser Werte können Veränderungen im Gesundheitszustand frühzeitig erkannt werden.

Schließlich ist es wichtig, im Pflegetagebuch allgemeine Fortschritte und Veränderungen im Gesundheitszustand des Patienten zu dokumentieren. Dies kann helfen, Trends im Gesundheitszustand zu erkennen und die Behandlung entsprechend anzupassen.

Wie werden Hilfeleistungen in einem Pflegetagebuch verzeichnet?

Um im Pflegetagebuch alle Hilfeleistungen genau festzuhalten, müssen Sie die verschiedenen Formen unterscheiden können. Der Gesetzgeber unterscheidet fünf Formen der Hilfeleistung:

  • Unterstützung (U): Ihr Angehöriger kann eine Tätigkeit noch selbst durchführen, benötigt jedoch Unterstützung bei der Vor- oder Nachbereitung, z.B. beim Duschen.
  • Teilweise Übernahme (TÜ): Ihr Angehöriger kann eine Verrichtung nur teilweise selbständig erledigen und benötigt Ihre Hilfe zur vollständigen Durchführung.
  • Vollständige Übernahme (VÜ): Der Pflegebedürftige ist nicht mehr in der Lage, eine Tätigkeit eigenständig auszuführen, daher müssen Sie sie komplett übernehmen. Diese Form sollte jedoch nur angewendet werden, wenn es gar nicht mehr anders möglich ist.
  • Anleitung (A): Sie leiten und motivieren den Pflegebedürftigen bei einer Verrichtung.
  • Beaufsichtigung (B): Sie kontrollieren und sichern die selbstständige und vollständige Ausführung einer Tätigkeit, vor allem bei Aktivitäten mit Verletzungsgefahren wie Rasieren oder Kochen.

Wie können Pflegezeiten in einem Pflegetagebuch erfasst werden?

Um die Zeiten für die Pflegeleistungen zu erfassen, müssen alle Pflegetätigkeiten bei der Körperpflege, Mobilität, Ernährung und Hauswirtschaft separat notiert werden. Jeder Vorgang innerhalb dieser Bereiche hat bestimmte Zeitvorgaben, die berücksichtigt werden müssen.

Zur Körperpflege gehören Tätigkeiten wie Waschen, Duschen, Haarewaschen, Kämmen, Zahnpflege, Gesichtspflege einschließlich Rasieren und Darm-/Blasenentleerung. Eine Ganzkörperwäsche dauert beispielsweise etwa 20 bis 25 Minuten.
Mobilität umfasst das Aufstehen und Zubettgehen, An- und Auskleiden, Gehen und Treppensteigen, Verlassen und Wiederaufsuchen der Wohnung. Für das gesamte Ankleiden werden zum Beispiel 8 bis 10 Minuten benötigt.

Bei der Ernährung geht es um alle Aktivitäten rund um die Zubereitung und Aufnahme von Nahrungsmitteln, einschließlich der Versorgung mit Sondenkost. Eine Hauptmahlzeit erfordert beispielsweise etwa 15 bis 20 Minuten.

Hauswirtschaftliche Tätigkeiten umfassen Einkaufen, Kochen, Wohnungsreinigung, Spülen, Wechseln und Waschen der Kleidung sowie das Beheizen der Wohnung. Da die Bedingungen in jedem Haushalt unterschiedlich sind, gibt es hier keine festgelegten Zeitvorgaben.

Jeder Vorgang wird noch einmal in einzelne Tätigkeiten unterteilt. Wenn Sie bisher noch kein Pflegetagebuch geführt haben, kann dies zunächst ungewohnt sein. Bei Bedarf steht Ihnen ein Pflege-Berater zur Seite, um Sie zu unterstützen.

Für wen ist ein Pflegetagebuch sinnvoll?

Obwohl pflegebedürftige Versicherte den Antrag auf einen Pflegegrad stellen müssen, betrifft der tägliche Pflegeaufwand in erster Linie ihre Angehörigen. Oft übernehmen diese zunächst die Pflege und Betreuung des Familienmitglieds. Um sich gezielt auf die Pflegebegutachtung vorzubereiten und den Angehörigen während des Termins bestmöglich unterstützen zu können, ist ein sorgfältig geführtes Pflegetagebuch von Vorteil und schafft Sicherheit. Oft können Betroffene ihren eigenen Unterstützungsbedarf schwer einschätzen und verbergen wichtige Aspekte aus Scham oder Vergesslichkeit. Damit das bei der Begutachtung nicht von Nachteil ist, können pflegende Angehörige vor dem Termin alle wichtigen Informationen zusammenstellen und dem Gutachter bei seinem Besuch vorlegen.

Sonderfall: Pflegetagebuch für Demenzerkrankte

Das Pflegestärkungsgesetz II berücksichtigt nun auch Beeinträchtigungen der pflegebedürftigen Versicherten, die kognitive und psychische Defizite aufweisen, bei der Einstufung in einen Pflegegrad. Demenzerkrankte, die sich selbst versorgen können, hatten zuvor keinen Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung. Bei der Begutachtung in den Modulen 3 und 4 wird auch die kognitive Leistungsfähigkeit und psychische Problemlagen berücksichtigt. Allerdings kann es für Demenzkranke schwierig sein, ihre Pflegebedürftigkeit zu erkennen und Defizite zuzugeben. Die Tagesform spielt bei Menschen mit Demenz eine wichtige Rolle, da sich das Krankheitsbild im Verlauf der Krankheit verändert und von der Tagesform und -zeit abhängig ist. Der Begutachtungstermin ist oft kurz, so dass der Gutachter sich nur auf seine augenblicklichen Beobachtungen verlassen kann. Eine schriftliche Dokumentation über einen längeren Zeitraum kann daher von großer Bedeutung sein, um Verhaltensauffälligkeiten und Probleme zu belegen. Das Pflegetagebuch kann hierbei hilfreich sein.

Sonderfall: Pflegetagebuch für Kinder

Das Pflegetagebuch für Kinder folgt denselben Prinzipien wie die Begutachtung von Erwachsenen. Es gibt jedoch Unterschiede in der Ermittlung der Pflegebedürftigkeit, je nach Alter des Kindes. Kinder bis elf Jahre werden nach altersentsprechenden Maßstäben bewertet. Selbst wenn das Kind keine körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen hat, kann es in verschiedenen Lebensbereichen tendenziell unselbstständiger sein als Erwachsene. Zum Beispiel benötigen jüngere Kinder Hilfe bei alltäglichen Aufgaben wie dem Waschen oder der zeitlichen Orientierung. Ab elf Jahren können Kinder in allen Modulen bewertet werden.

Eine Ausnahme bilden Kinder bis zum 18. Lebensmonat, da sie von Natur aus unselbstständig sind. In diesem Fall wird nur in den Modulen 3 und 5 geprüft, ob das Kind krankheits- oder therapiebedingte Beeinträchtigungen hat. Es gibt hier keine Altersgrenzen und Kinder unter drei Jahren werden generell höher eingestuft als ältere Kinder oder Erwachsene mit gleichem Pflegebedarf. Ein Pflegetagebuch kann dazu beitragen, Verhaltensauffälligkeiten und Probleme über längere Zeit zu dokumentieren und somit eine realistische Einschätzung der Pflegebedürftigkeit zu ermöglichen.

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Warum sind Pflegetagebücher und Pflegeprotokolle nützlich?

Wenn ein Pflegebedürftiger einen Antrag auf einen Pflegegrad bei seiner Pflegekasse stellt, wird in der Regel eine Pflegebegutachtung durch den Medizinischen Dienst oder einen Gutachter durchgeführt, um den Pflegebedarf und die Beeinträchtigung im Alltag zu ermitteln. Da diese Begutachtung nur einen begrenzten Einblick in den Alltag des Antragstellers bietet, kann ein Pflegetagebuch hilfreich sein, um alle Pflegeleistungen nachzuweisen und den Pflegealltag realistischer darzustellen. Dies ist wichtig, um eine Fehleinschätzung zu vermeiden und sicherzustellen, dass der Antragsteller den angemessenen Pflegegrad und die entsprechenden Pflegeleistungen erhält. Das Pflegetagebuch hilft auch Pflegenden und Angehörigen, sich auf die Begutachtung vorzubereiten, das Begutachtungsinstrument zu verstehen und den tatsächlichen Pflegebedarf im Falle eines Widerspruchs zu belegen. Es kann auch dazu beitragen, Angehörige davon zu überzeugen, dass sie auf Hilfe angewiesen sind, und dem Gutachter ein umfassenderes Bild vom Pflege- und Betreuungsaufwand des Pflegebedürftigen zu vermitteln. Insgesamt erhöht das Führen eines Pflegetagebuchs die Chancen auf einen angemessenen Pflegegrad und die entsprechenden Pflegeleistungen.

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Wie und wo findet man Vorlagen für das Pflegetagebuch?

Es gibt nicht das EINE Pflegetagebuch, allerdings orientieren sich die meisten Vorlagen an den Bestimmungen des Sozialgesetzbuchs. Um eine geeignete Vorlage für das Pflegetagebuch zu finden, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

  1. Online-Recherche: Eine Suche im Internet nach "Pflegetagebuch Vorlage" oder ähnlichen Suchbegriffen kann eine Vielzahl von Vorlagen liefern. Sie können auch auf spezialisierten Websites für Pflegebedarf und -hilfsmittel nachsehen.
  2. Pflegekasse oder Pflegedienst fragen: Die Pflegekasse oder ein Pflegedienst können ebenfalls Vorlagen bereitstellen oder Empfehlungen geben, wo man die besten Vorlagen finden kann.
  3. Austausch mit anderen Pflegenden: Es kann hilfreich sein, sich mit anderen Pflegenden auszutauschen, um Empfehlungen und Erfahrungen mit verschiedenen Vorlagen zu sammeln. Sie können sich in Pflegeforen oder -gruppen auf Social-Media-Plattformen oder in Selbsthilfegruppen treffen.
  4. Apps und digitale Lösungen: Es gibt auch spezielle Apps und digitale Lösungen, die bei der Dokumentation des Pflegebedarfs und der Pflegeleistungen helfen. Einige dieser Apps bieten auch Vorlagen an oder ermöglichen die Erstellung individueller Protokolle.
  5. Eigenes Pflegetagebuch erstellen: Wenn keine Vorlage den eigenen Bedürfnissen entspricht, kann es hilfreich sein, ein eigenes Pflegetagebuch zu erstellen. Hierbei kann man sich an vorhandenen Vorlagen orientieren und diese anpassen oder ein eigenes Design erstellen, das den individuellen Bedürfnissen entspricht.

Ihre Vorteile auf einen Blick

  • 100% legale Dienstleistung
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