Stundenweise Seniorenbetreuung

Mit der stundenweisen Seniorenbetreuung kann man ein Betreuung schaffen, die sowohl die Senioren als auch für die Angehörigen ein echter Gewinn sein kann. Dabei kann diese eine abgegrenzte Vorstufe zur sogenannten 24-Stunden-Pflege sein, allerdings kann sie auch bereits mit einem deutlich weniger großen Pflegebedarf Sinn machen. Denn mit der stundenweisen Seniorenbetreuung können neben der praktischen Alltagshilfe im Haushalt auch weitere wichtige Ebenen des sozialen Miteinanders abgedeckt sein. Gerade ältere Menschen sind, insbesondere nach dem Verlust des Partners oder der Partnerin, häufig einsam und wissen nicht, wie sie durch den Tag kommen sollen. Mit der Alltagsbetreuung auf Stundenbasis kann damit entgegengewirkt werden.

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Ein weiterer großer Vorteil ist die Betreuung daheim, die die zu Betreuenden nicht aus ihrem Lebensumfeld reißt und ihnen die Möglichkeit gibt weiterhin im eigenen Zuhause mit all seinen Vorteilen und Gewohnheiten weiterzuleben.

Was versteht man unter der stundenweise Seniorenbetreuung?

Die stundenweise Seniorenbetreuung ist im Gegensatz zur sogenannten 24-Stunden-Pflege oder der ambulanten Pflege eine weitere Pflegeart, die man als einen Einstieg in die Pflege und Betreuung sehen kann. Denn diese wird mitunter angewandt, bevor eine ambulante Pflege oder gar eine ganztägige Betreuung notwendig wird. Deshalb ist die stundenweise Seniorenbetreuung vor allem für diejenigen Senioren geeignet, die zwar Alltagshilfe benötigen, aber noch nicht pflegebedürftig sind. Durch die entsprechende Hilfe haben sie die Möglichkeit weiterhin allein zu leben. Und genau das wollen viele auch im zunehmenden Alter, da das eigene Zuhause etwas ganz anderes ist als ein Zimmer in einem Pflegeheim.

Was kostet eine stundenweise Seniorenbetreuung?

Die Leistungen der Seniorenbetreuung können entweder über die Pflegekasse abgerechnet werden oder aber auch ganz einfach privat bezahlt werden. In beiden Fällen sollte man aber ein Arbeitsverhältnis definieren und auch entsprechend anmelden. Dies ist gerade bei der privaten Anstellung wichtig und das kann man zum Beispiel als Minijob anmelden. Anders als bei der ambulanten Pflege kann man sich bei der stundenweisen Seniorenbetreuung selbst oder entsprechend in Abstimmung mit den Angehörigen dazu entscheiden, wie häufig und in welchem Umfang man Betreuungsleistungen in Anspruch nimmt.

In der Regel variieren die Kosten für die Leistungen je nach vereinbarten Tätigkeiten zwischen 15 und 35 Euro pro Stunde. Teilweise kommt der Aufwand für Anfahrten hinzu. Ist bereits ein Pflegegrad festgestellt worden, so kann man einen Entlastungsbetrag von 125 Euro pro Monat beantragen.

Wie kann eine stundenweise Seniorenbetreuung aussehen?

Eine stundenweise Seniorenbetreuung kann unterschiedlich gestaltet sein und ist vorrangig als Unterstützung und Begleitung im Alltag zu sehen. Eine ambulante Pflege ist eine für sich eigene Kategorie und ist mit der stundenweisen Seniorenbetreuung in der Regel nicht gemeint.

Generell ist unter der stundenweisen Seniorenbetreuung eine Alltagsbegleitung für Seniorinnen und Senioren zu verstehen, wobei diese zum Beispiel persönlich betreut werden oder Unterstützung im Haushalt erhalten. Das kann vom Putzen, über die Wäsche und zum Kochen auch noch Einkäufe, „Botengänge“ zur Post oder technische Hilfe sein. Eine liebevolle und allumfassende Betreuung schließt auch eine aktivierende Rolle mit ein. So können zum Beispiel gemeinsame Ausflüge, Spaziergänge oder gemeinsame Arbeiten in und um das Haus herum mitintegriert werden.

Falls es notwendig wird, kann die stundenweise Betreuung auch kurzzeitige Pflegeeinsätze wie die Kurzzeit- oder Verhinderungspflege übernehmen. Das tritt zum Beispiel dann zu, wenn Angehörige, die solche Aufgaben erledigen, in den Urlaub fahren oder krankheitsbedingt ausfallen. Da es sich dabei immer um keine medizinische Behandlungspflege handelt, muss die Betreuungskraft keine examinierte Pflegekraft sein. Somit kann diese Unterstützung auch helfen.

Gibt es allerdings einen medizinischen Pflegebedarf sollte man parallel in solchen Phasen auf einen ambulanten Pflegedienst zurückgreifen. Gleiches gilt natürlich auch für ein generelles medizinisch begründetes Pflegebedürfnis.

Welche Qualifizierung haben die Betreuungskräfte?

Die Betreuungskraft kann ein wichtiger Bestandteil für den zu Pflegenden und die Angehörigen werden und deshalb muss man sich natürlich großes Vertrauen entgegenbringen. Doch die Seniorenbetreuung an sich bedarf keiner Berufsausbildung. Das liegt daran, dass sie nicht als medizinische Pflegekraft gilt. Oft haben Betreuungskräfte allerdings eine Ausbildung zum Pflegehelfer gemacht oder lassen sich mit einer Qualifizierungsmaßnahme nach Paragraph 87b des Sozialgesetzbuches zum Seniorenbetreuer zertifizieren. In dieser dreimonatigen Ausbildung werden alle notwendigen Grundlagen, Methodiken und weitere wichtige Kenntnisse vermittelt.

Wichtig ist auch, dass die stundenweise Seniorenbetreuung von einer oder zwei stetigen Betreuern durchgeführt wird. So kann man am ehesten ein gutes, liebevolles und vertrauensvolles Verhältnis zwischen den Senioren und den Betreuern ermöglichen. Denn stetig wechselnde Betreuer bringen nur Unruhe in den Alltag der Seniorinnen und Senioren.

Leistungen der stundenweisen Seniorenbetreuung im Überblick

• Grundpflege
  ◦ Hilfe beim Anziehen, Waschen, Zähneputzen etc.
• Haushalt
  ◦ Unterstützung und Übernahme von Tätigkeiten im Haushalt, beim Kochen, Putzen, Gartenarbeit etc.
• Aktivierende Pflege
  ◦ Gemeinsame Aktivitäten
  ◦ Geschichten erzählen, Spiele spielen, Spaziergänge etc.
  ◦ Gemeinsame Besuche von Veranstaltungen wie Konzerten oder Feiern
  ◦ Evtl. sogar gemeinsame Reisen

Kann man eine stundenweise Betreuung bei Demenz beauftragen?

Eine der häufigeren Erkrankungen im Alter ist die Demenz bzw. der Alzheimer. Dabei treten für alle Beteiligten, egal ob Erkrankter oder Angehörige ganz neue Veränderungen in das Leben, die die Betroffenen häufig schnell überfordern können. Und das natürlich aus gutem Grund. Denn einerseits verändern sich die Menschen, was für alle zur Herausforderung wird, andererseits ist ein alleiniger Alltag für die Demenzkranken nicht mehr möglich. Um dieser neuen Situation gerecht zu werden, ist es sinnvoll sich entsprechende Hilfe zu suchen. Diese kann man entweder in der ambulanten Pflege oder einer 24-Stunden-Pflege finden oder aber auch mithilfe einer entsprechenden zeitintensiveren Betreuung durch Betreuungskräfte gewährleisten.

Dabei kann die stundenweise Betreuung zum Beispiel Nachtdienste übernehmen, um Demente mit Weglauftendenzen im Blick zu behalten. Andere können sich aufgrund der Demenz nur noch schwer orientieren und verlieren zeitliche und räumliche Bezüge. Wieder andere vergessen es aufgrund fehlendem Hungergefühls zu essen und zu trinken oder aber das Gefühl für Tag und Nacht verschwimmt. Bei all diesen Tätigkeiten kann eine stundenweise Betreuung schon für Entlastung sorgen. So kann eine Betreuungskraft zum Beispiel an das Essen und Trinken erinnern oder ist in der Nähe, wenn die Betroffenen aufgrund ihrer Orientierungslosigkeit in eine verzweifelte Lage geraten.

Gleichzeitig ist es auch für Demenzkranke sehr wichtig einen stetigen Tagesablauf zu haben, der ihnen die schwindende innere Struktur aufrecht erhält. Auch dabei kann eine Betreuungskraft aktivierend mitwirken. Gerade in diesem Umfeld ist es aber von Bedeutung, dass es sich konsequent um die gleiche Betreuungskraft handelt.

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Das wichtigste bei der zeitintensiveren stundenweisen Betreuung von Demenzpatienten ist aber, dass diese trotz Erkrankung weiterhin im gewohnten Umfeld leben können und so mehr Sicherheit erlangen können. Durch die umfassende Hilfe und Betreuung können auch weitere psychische Herausforderungen für die Demenzpatienten eingedämmt werden, die ohne stark zu tage treten könnten. Für die Angehörigen bedeutet dies gleichzeitig eine wichtige Entlastung, da sie sonst durch den Dauereinsatz schnell selbst an psychische und physische Grenzen stoßen.