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Bettlägerigkeit

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Bettlägerigkeit und eingeschränkte Mobilität werden oft als der klassische Pflegefall benannt. In beiden Fällen ist der Pflegebedürftige auf die Hilfe von Pflegern angewiesen und in seinem Leben eingeschränkt und abhängig. Oft entsteht die Bettlägerigkeit nicht vom einen auf den anderen Tag und nicht immer ist dieser Zustand unausweichlich. Unter guten Bedingungen kann die Bettlägerigkeit womöglich vermieden oder sogar rückgängig gemacht werden.

Was bedeutet Bettlägerigkeit?

Man spricht von Bettlägerigkeit, wenn die pflegebedürftige Person nicht mehr ohne fremde Hilfe aufstehen kann, selbst wenn sie es wollen würde. Liegt der Pflegebedürftige die meiste Zeit seines Tages, ebenso wie in der Nacht, im Bett, wird dies als Bettlägerigkeit benannt. Hierbei handelt es sich um einen langfristigen Zustand. Auch Personen, die senkrecht oder halb angelehnt sitzen, aber selbst nicht mehr aufstehen können, werden als bettlägerig bezeichnet. Bettlägerige Personen sind voll und ganz auf die Hilfe und Versorgung durch andere Personen, zum Beispiel Pfleger oder Verwandte angewiesen, da sie sich nicht mehr selbst versorgen können.

Pflegekraft finden

Oft wird Bettlägerigkeit mit Bettruhe gleichgesetzt. Dies ist aber so nicht richtig, denn die beiden Zustände sind nicht dieselben. Bettruhe ist keine Komplikation, sondern eine temporär ärztlich verordnete Maßnahme zum Genesungsprozess, beispielsweise nach Operationen. Hierbei liegt der Patient nur vorübergehend, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Bei der Bettlägerigkeit jedoch, handelt es sich um einen unerwünschten Daseinszustand, welcher langfristig anhält.

Gründe und Ursachen für Bettlägerigkeit

Die Ursachen für Bettlägerigkeit sind vielfältig. So können Unfälle, Vorerkrankungen und psychische Faktoren Gründe für eine Bettlägerigkeit sein. In den häufigsten Fällen ist es jedoch ein Verlauf über verschiedene Stadien, der zur letztendlichen Bettlägerigkeit führt.

Fünf Phasen der Entwicklung von Bettlägerigkeit

  1. Entwicklungsstufe: Instabilität
    Die erste Entwicklungsphase von Bettlägerigkeit ist begleitet durch zunehmende Instabilität des Patienten. Die Unsicherheit nicht mehr durch die eigene Kraft und den eigenen Gleichgewichtssinn stabil gehen oder stehen zu können, löst bei vielen Betroffenen Angst aus. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass sich der Patient nicht mehr alleine traut die Wohnung oder das Zimmer zu verlassen. Bereits in dieser Phase der Entwicklung können Hilfsmittel, wie ein Rollator, zu einem zunehmenden Sicherheitsgefühl verhelfen und ein Stück Lebensqualität zurückgeben.
  2. Entwicklungsstufe: Geschehnis
    Entwickelt sich bereits in der ersten Phase der Bettlägerigkeit die zunehmende Angst die eigenen Räumlichkeiten zu verlassen, führt dies meist zu Bewegungseinschränkungen und nicht mehr vorhandener Mobilität des Patienten. Infolgedessen kommt es dann oft tatsächlich zum befürchteten Sturz oder Vorfall, welcher durch den Verzicht auf Bewegung verhindert werden sollte. Es genügt oft eine falsche Bewegung des Seniors oder eine leichtsinnige Handlung im Haushalt, die zu dem gefürchteten Sturz führt.
  3. Entwicklungsstufe: Immobilität
    Durch das Geschehnis in der zweiten Phase der Bettlägerigkeit, kommt es in der dritten Entwicklungsstufe zur Immobilität innerhalb des Raumes. Infolge des befürchteten Ereignisses wird nun Bewegung noch mehr gemieden, da die Angst vor einem erneuten Stürzen noch größer geworden ist. Der Tagesablauf wird überwiegend sitzend absolviert und Fortbewegung ist nur noch mit einem Rollstuhl möglich. Auch das Aufstehen und Umlagern, zum Beispiel vom Stuhl auf das Bett, ist nicht mehr ohne fremde Hilfe möglich.
  4. Entwicklungsstufe: Stagnation
    Bewegung oder selbstständige Fortbewegung ist in der vierten Entwicklungsstufe der Bettlägerigkeit nicht mehr möglich. Der Betroffene ist in dieser Phase vollkommen auf die Pflege und Hilfe von der jeweiligen Pflegeperson angewiesen. Dies hat auch zur Folge, dass der Senior seine restliche Mobilität vollständig verliert.
  5. Entwicklungsstufe: Bettlägerigkeit
    In der letzten Phase der Bettlägerigkeit ist der Senior sprichwörtlich ans Bett gefesselt. Durch den kompletten Verlust seiner Mobilität in der fünften Entwicklungsstufe ist der Betroffene vollumfänglich in allen Lebenssituationen von der Pflegeperson abhängig. Dies hat oft den Verlust der Privatsphäre zufolge. Das Bett wird gar nicht mehr oder lediglich für kurze Zeit verlassen.

Unfälle als Ursache für dauerhafte Bettlägerigkeit

Unfälle und Stürze sind mit der häufigste Grund für eine langfristige Bettlägerigkeit. Der Klassiker unter den Verletzungen ist der Oberschenkelhalsbruch. Kommt es aufgrund eines Sturzes oder Unfalls zu einem Bruch, ist der Patient vorerst infolge der Verletzung bettlägerig. In dieser Zeit baut der Senior jedoch Muskeln und an Mobilität ab, weshalb es nach Genesung meist nicht mehr zu einer Verbesserung des Zustands kommt und aus angeordneter Bettruhe Bettlägerigkeit wird. Physische Erkrankungen als Ursache für eine dauerhafte Bettlägerigkeit In einem gewissen Stadium einer Krankheit oder eines Syndroms bahnt sich die Bettlägerigkeit oft schon an. Durch die fehlende Bewegung und Mobilisation baut der Betroffene an Muskeln und Beweglichkeit ab, wodurch es im Nachhinein äußerst schwierig ist, die vorherige Mobilität wieder herzustellen. Bei Erkrankungen ist oft eine angeordnete Bettruhe der erste Schritt in Richtung Bettlägerigkeit.

Etwaige physische Erkrankungen und Syndrome, die eine Bettlägerigkeit bewirken können:

  • Erkrankungen des Nervensystems
  • Altersbedingte Leiden, sowie Beschwerden
  • Krankheiten mit massiven Nebenwirkungen der Behandlung
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Herzerkrankungen
  • Infektionskrankheiten

Psychische Faktoren als Ursache für Bettlägerigkeit

Nicht nur körperliche Erkrankungen können der Grund für eine Bettlägerigkeit sein. Auch psychische, also geistige Leiden, sind ein Faktor dafür. Unkontrollierbare Ereignisse sind für Senioren oft erschreckend. Die Änderung der Lebenssituation, zum Beispiel durch einen Umzug in ein Pflegeheim, den Tod nahestehender Personen oder ein plötzlicher Sturz, können bestimmend für die psychische Verfassung des Betroffenen sein. Die Veränderung der sozialen Situation geht im Alter nicht mehr spurlos an einem vorbei. Die Aufgeschlossenheit für Neuerungen und Änderungen ist nicht mehr dieselbe, wie im jüngeren Alter.

Die Unsicherheit aufgrund eines vergangenen Ereignisses, wie beispielsweise eines Sturzes, führt oft zu Verschlossenheit und Vermeidung eines Risikos. Dabei vergessen die Betroffenen, dass die vermehrte Verweigerung von Bewegung zu noch weniger Mobilität führt. Eine optimistische Sichtweise und eine lebensbejahende Denkweise können die Bewältigung kritischer Lebensabschnitte positiv beeinflussen. Eine erlernte Hilflosigkeit wirkt sich negativ auf das Selbstbild des Seniors aus. Zuspruch von Außen und kleine Erfolgserlebnisse können helfen, aus der geringwertigen psychischen Verfassung eine bessere zu machen.

Folgen der Bettlägerigkeit

Die Folgen der Bettlägerigkeit sind vielschichtig. Da sich das Leben weitestgehend im Pflegebett abspielt, werden Muskeln und Beweglichkeit des Patienten stetig abgebaut. Dies führt zu einer absoluten Abhängigkeit und Angewiesenheit des Pflegepersonals. Durch ständiges Liegen wird sich nach einiger Zeit die Lungenfunktion verändern und das Risiko für eine Lungenentzündung steigt. Die Herzleistung verschlechtert sich und auch die Urinausscheidung kann beeinträchtigt werden. Durch die mangelnde Bewegung steigt die Gefahr auf Thrombose.

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Doch nicht nur die körperlichen Folgen, auch die psychischen und persönlichen Auswirkungen sind signifikant. Betroffene verlieren den selbstbestimmten Tagesablauf und entwickeln durch die soziale Veränderung eine Depression.

Pflege bei Bettlägerigkeit

Pflegegrad beantragen

Pflegebedürftige bettlägerige Personen sind meist auf eine Rund-um-die-Uhr-Pflege angewiesen. Falls noch kein Pflegegrad beantragt wurde, kann dies der erste Schritt für die richtige Pflege sein. Mit einem anerkannten Pflegegrad stehen den Betroffenen nämlich Sach- und Geldleistungen zu, welche bei Bedarf bei der Pflegekasse angefordert werden können.

Welche Art der Pflege ist die passende?

  • Betreuung im Pflegeheim
    Kann die Pflege des Patienten aus verschiedenen Gründen nicht im eigenen Zuhause stattfinden, ist die stationäre Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung möglich. Hier erhält der Patient die nötige Unterstützung und das Fachpersonal kann sich bedarfsorientiert kümmern.
  • Betreuung durch ambulanten Pflegedienst
    Lassen es die häuslichen Bedingungen zu, so kann die Versorgung des Seniors durch einen ambulanten Pflegedienst ausgeführt werden. Die Dienstleistungen reichen hier vom einmaligen Besuch täglich, bis hin zur 24-Stunden-Betreuung. Der Vorteil hierbei ist, dass der Betroffene in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann.
  • Betreuung durch Angehörige
    Auch Angehörige können die Pflege übernehmen. Oft ist es für Patienten angenehm, sowohl in der gewohnten Umgebung sein zu können, als auch bekannte Personen bei sich zu haben. Dies kann eine psychische Erleichterung der Situation sein.

Pflegekraft finden

Hilfsmittel bei Bettlägerigkeit

Wenn die Pflege des Betroffenen im eigenen Zuhause stattfindet, gibt es einige Hilfsmittel bei Bettlägerigkeit, die den Alltag erleichtern. Diese können vom Arzt verschrieben werden und müssen nicht unbedingt aus eigener Tasche geleistet werden.

Mögliche Hilfsmittel können sein:

  • Lagerungshilfen, wie beispielsweise spezielle Kissen oder Spezialbetten
  • Umsetzhilfen und Hebehilfen, wie beispielsweise Hebegurte und Haltegurte
  • Mobilitätshilfen, wie beispielsweise ein Rollstuhl oder Rollator
  • Pflegehilfsmittel zur Hygiene
  • Health Tracker, also Geräte, welche die Körperfunktionen überwachen

Auch Einwegprodukte zum Erhalt der Hygiene sind notwendig. Diese können ebenfalls bei der Pflegekasse beantragt werden, wenn ein Pflegegrad des Patienten vorliegt.

Wenn die Pflege durch Verwandte oder Angehörige stattfindet, empfiehlt es sich einen Kurs für Bettlägerigkeit zu besuchen. Hier wird gelehrt, wie die optimale Pflege, Mobilisation und Beschäftigung stattfinden kann, sodass eine sichere und bestmögliche Betreuung erfolgt. Auch diese Kurse sind in den meisten Fällen erstattbar, beziehungsweise bei einer vorliegenden Pflegestufe kostenlos.

Ihre Vorteile auf einen Blick

  • 100% legale Dienstleistung
  • Rechtssichere und kundenfreundliche Dienstleistungsverträge
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