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Pflegende Angehörige

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Pflegende Angehörige spielen eine bedeutende Rolle in der Versorgung von kranken und pflegebedürftigen Menschen. Sie übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben im Alltag und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Betreuung und Unterstützung ihrer Angehörigen. Oft sind sie mit hohen physischen und emotionalen Belastungen konfrontiert und benötigen selbst Unterstützung und Entlastung. In diesem Zusammenhang gibt es verschiedene Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten, die pflegende Angehörige in Anspruch nehmen können.

Wer ist ein pflegender Angehöriger?

Wenn Pflegebedürftige nicht in ein Pflegeheim möchten, werden sie oft von einem Angehörigen zu Hause gepflegt. Dabei können nicht nur Ehe- und Lebenspartner, Eltern, Geschwister, Kinder oder Enkel als pflegende Angehörige im Sinne der Pflegeversicherung gelten, sondern auch Freunde, Nachbarn oder Bekannte. Um von der Pflegekasse Leistungen nach § 44 SGB XI zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die Pflege darf nicht erwerbsmäßig sein und muss ohne Bezahlung erfolgen, außer das Pflegegeld wird als Bezahlung an die Pflegeperson weitergegeben. Zudem muss die pflegebedürftige Person einen Pflegegrad von 2 bis 5 haben, die Pflege im häuslichen Umfeld erfolgen und mindestens 10 Stunden wöchentlich betragen, wobei auch mehrere Personen zusammenpflegen können. Vor der Übernahme einer Pflege sollten jedoch immer die individuellen Voraussetzungen geprüft werden.

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Welche Voraussetzungen gibt es für die Pflege von Angehörigen zuhause?

Wenn man einen Angehörigen zu Hause pflegen möchte, gibt es einige Voraussetzungen zu erfüllen. Die pflegende Person sollte physisch und psychisch gesund genug sein, um die Aufgabe zu übernehmen und die Belastungen zu bewältigen. Auch die Wohnsituation muss für eine Pflege ausgelegt sein. Manchmal sind Umbaumaßnahmen oder ein Umzug in eine barrierefreie Wohnung notwendig, um die Pflege zu ermöglichen. Des Weiteren müssen bestimmte Voraussetzungen für eine Kostenübernahme durch die Pflegekasse erfüllt sein, wie beispielsweise ein Pflegegrad der pflegebedürftigen Person und eine wöchentliche Pflegezeit von mindestens 10 Stunden. Bevor man sich also entscheidet, einen Angehörigen zu Hause zu pflegen, sollte man sich eingehend über alle Voraussetzungen und Herausforderungen informieren.

Häusliche Pflege hat Vor- und Nachteile für pflegende Angehörige und Gepflegte

Die Entscheidung, einen pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause zu pflegen, birgt sowohl Vor- als auch Nachteile. Einerseits kann die familiäre Atmosphäre eine positive Wirkung auf den Pflegebedürftigen haben und die Pflegeperson kann ein enges Verhältnis zu ihrem Angehörigen aufbauen. Andererseits kann die Pflege zu Hause auch eine hohe körperliche und psychische Belastung für die Pflegeperson bedeuten und die Wohnsituation muss möglicherweise angepasst werden. Es ist wichtig, diese Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Es ist keineswegs ein Versagen, wenn man erkennt, dass man nicht in der Lage ist, einen Angehörigen selbst zu Hause zu pflegen.

Vorteile der häuslichen Pflege von Angehörigen

  • Der pflegebedürftige Mensch bleibt in seiner vertrauten Umgebung und muss sich nicht an neue Pflegekräfte gewöhnen.
  • Es ist möglich, dass der Pflegebedürftige weiterhin seinen Hobbys und Interessen nachgehen kann.
  • Durch die häusliche Pflege bleibt die Familie des Pflegebedürftigen eng involviert und er fühlt sich nicht isoliert oder abgeschoben.
  • Der Tagesablauf kann individuell gestaltet werden und ist nicht durch starre Regeln und Zeiten eines Pflegeheims vorgegeben.
  • Die Kosten für die häusliche Pflege sind in der Regel geringer als die Kosten für eine stationäre Pflege im Heim.
  • Es ist möglich, die Pflege durch einen Pflegedienst oder eine sogenannte 24-Stunden-Pflegekraft unterstützen zu lassen, um die Angehörigen zu entlasten.

Nachteile der häuslichen Pflege von Angehörigen

  • Überforderung der Pflegeperson kann zu Problemen innerhalb der Familie führen
  • Physische und psychische Belastung der Pflegenden ist enorm groß und kann zu einem Burnout führen
  • Beengte Wohnsituation und ständige Präsenz des pflegebedürftigen Menschen können zu Konflikten führen und das Familienleben stark belasten
  • Erkrankt die Pflegeperson, besteht die Gefahr einer mangelhaften Versorgung des pflegebedürftigen Menschen
  • Vereinsamung des Pflegebedürftigen bei alleinigem Wohnen zu Hause ohne soziale Kontakte
  • Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung kann nicht alleine durch eine Pflegeperson geleistet werden
  • Finanzielle Einbußen können entstehen, wenn die Pflegeperson ihren Job ganz oder teilweise aufgibt
  • Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege kann problematisch werden und die Pflegeperson verliert zunehmend soziale Kontakte
  • Umbaumaßnahmen für eine behindertengerechte Wohnung können finanzielle Belastungen mit sich bringen.

Welche Aufgaben haben pflegende Angehörige?

Je nach Grad der Pflegebedürftigkeit der hilfebedürftigen Person variieren die Aufgaben der privaten Pflegeperson. Wichtig ist jedoch, die Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen so lange wie möglich zu erhalten und nur so viel Unterstützung zu bieten, wie es nötig ist.

Zu den typischen Aufgaben einer privaten Pflegeperson gehören die Unterstützung bei der Körperpflege und Hygiene wie Duschen, Baden, Kämmen und Zähneputzen sowie beim Aufstehen, Gehen, Gang zur Toilette und der Einnahme von Mahlzeiten. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Begleitung zu Arztbesuchen, Behördengängen, Therapien, Einkäufen oder Spaziergängen.

Zudem müssen pflegende Angehörige oft hauswirtschaftliche Aufgaben übernehmen wie das Waschen der Wäsche, das Putzen der Wohnung und das Zubereiten von Mahlzeiten - auch in Fällen, in denen eine spezielle Nahrung aufgrund der Krankheit erforderlich ist. Die Pflegeperson muss auch sicherstellen, dass die Medikamente des Pflegebedürftigen ordnungsgemäß eingenommen werden und sich um die Beschaffung neuer Medikamente kümmern.

Die Pflegeperson ist auch dafür verantwortlich, den Kontakt zu Ärzten, Krankenhäusern, Therapeuten, Sozialdiensten, Pflegediensten, Tagespflegen, Krankenkassen, Apotheken, Sanitätshäusern und anderen wichtigen Stellen aufrechtzuerhalten. Sie muss Anträge auf Hilfsmittel, Pflegegrade, Schwerbehindertenausweise, Parkausweise und Zuzahlungsbefreiungen stellen und die gesamte Verwaltung des Pflegebedürftigen übernehmen, einschließlich der Bezahlung von Miete, Nebenkosten und anderen Rechnungen, Bankgeschäften, täglicher Post und der Abgabe von Steuererklärungen.

Wenn ein Pflegebedürftiger ins Krankenhaus muss, ist es oft hilfreich, wenn die Pflegeperson ihn begleiten und betreuen kann. Für Demenzpatienten im Krankenhaus ist das Rooming-In für Angehörige eine gute Option, um eine 24-Stunden-Betreuung zu gewährleisten. Zusätzlich können Pflegende Angehörige von Selbsthilfegruppen profitieren, um sich Unterstützung und Austausch zu holen.

Neben diesen alltäglichen Aufgaben muss die Pflegeperson auch die sozialen Kontakte des Pflegebedürftigen pflegen und aufrechterhalten. Sie muss sicherstellen, dass der Pflegebedürftige sinnvoll beschäftigt und aktiviert wird, sich selbst zu beschäftigen. Darüber hinaus muss sie Therapie-Hausaufgaben umsetzen, wie spezielle Gymnastik, Bewegungsspiele für die Hände und andere Übungen. Es ist auch wichtig, dass die Pflegeperson sich über die Erkrankung des Patienten sowie Vorbeugemaßnahmen wie die Dekubitusprophylaxe schult, um den Pflegebedürftigen bestmöglich zu unterstützen und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Hierfür gibt es verschiedene Schulungsangebote, die von Krankenkassen und anderen Institutionen angeboten werden. Zudem ist es für die Pflegeperson wichtig, sich regelmäßig Pausen zu gönnen, um nicht selbst zu überlasten und eine hohe Pflegequalität aufrechtzuerhalten. Eine professionelle Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst oder eine Verhinderungspflege kann hierbei eine wertvolle Entlastung darstellen. Insgesamt ist die Pflege eines Angehörigen eine herausfordernde Aufgabe, die viel Zeit, Geduld und Kraft erfordert, aber auch eine wertvolle Möglichkeit bietet, für den Pflegebedürftigen da zu sein und ihm eine liebevolle Betreuung zu ermöglichen.

Welche Entlastungen können pflegende Angehörige in Anspruch nehmen?

Die Pflegeversicherung bietet verschiedene Möglichkeiten für pflegende Angehörige, um sich eine Auszeit von der Pflege zu nehmen. Trotzdem scheuen sich viele Pflegende davor, für sich selbst eine Pause zu machen. Hier sind fünf Möglichkeiten, die von der Pflegeversicherung angeboten werden:

Verhinderungspflege

Pflegende Angehörige haben das Recht auf Urlaub. Wenn sie sich eine Auszeit nehmen möchten, steht ihnen die Verhinderungspflege zur Verfügung. Dabei wird die pflegebedürftige Person für eine bestimmte Zeit von einer anderen Person betreut, z.B. von Freunden oder Verwandten. Wenn der Pflegebedürftige nicht rund-um-die-Uhr betreut werden muss und keine Kurzzeitpflege in einer Einrichtung in Anspruch nehmen möchte, ist die Verhinderungspflege eine geeignete Option. Sie kann auch in einer Pflegeeinrichtung stattfinden.

Stundenweise Verhinderungspflege

Die stundenweise Verhinderungspflege eignet sich für kurze Auszeiten, wie z.B. einen Arztbesuch oder einfach mal ausspannen. Der Vorteil dieser Option ist, dass das Pflegegeld nicht gekürzt wird.

Kurzzeitpflege

Wenn die pflegende Person für längere Zeit ausfallen muss, z.B. für einen Urlaub, eine Reha oder einen Krankenhausaufenthalt, bietet sich die Kurzzeitpflege an. Dabei wird die pflegebedürftige Person für eine begrenzte Zeit vollstationär in einer Pflegeeinrichtung betreut. Auch wenn die pflegende Person mit ihrem Partner verreisen möchte, kann eine Kurzzeitpflege in der Nähe des Urlaubsortes gebucht werden, um den Partner regelmäßig besuchen zu können.

Tagespflege sowie Nachtpflege

In einer Tagespflege oder Nachtpflege werden pflegebedürftige Menschen nicht nur betreut, sondern auch entsprechend ihren Fähigkeiten gefördert. Dies ist besonders für Menschen mit Demenz geeignet. Angehörige können die Tagespflege ein- oder mehrmals wöchentlich in Anspruch nehmen, um sich zu entlasten. Die Tagespflege bietet sich auch an, wenn die pflegende Person teilweise arbeiten möchte. Bei nächtlicher Unruhe oder Bettflucht gibt es mittlerweile Einrichtungen, die Nachtpflege anbieten, damit Angehörige ausgeschlafen und fit für die Pflege sind.

Pflegesachleistungen und Pflegedienst

Ein professioneller Pflegedienst kann pflegende Angehörige bei kraftaufwändigen Aufgaben wie dem Duschen von bewegungseingeschränkten Menschen entlasten. Professionelle Pflegekräfte können diese Aufgaben mit Technik meistern, die für Pflegende oft kraftaufwendig sind.

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Wie und wo findet man als pflegender Angehöriger passende Hilfe und Ansprechpartner?

Wenn ein Pflegefall in der Familie eintritt, ist es oft schwer zu wissen, wo man Hilfe finden kann. Eine gute Anlaufstelle sind Krankenkassen und Pflegekassen, die Informationen zur häuslichen Pflege bereitstellen. Eine weitere Möglichkeit sind Pflegestützpunkte, die kostenlos und pflegebegleitend beraten. Das bedeutet, dass die Beratung auf den jeweiligen Stand des Pflegebedürftigen abgestimmt wird. Pflegestützpunkte können auch beim Beantragen von Pflegegraden oder wohnumfeldverbessernden Maßnahmen wie einem behindertengerechten oder barrierefreien Wohnungsumbau helfen.

Pflegekraft finden

Pflegepersonen haben das Recht auf kostenlose Pflegeschulungen im häuslichen Umfeld. Das Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums ist eine weitere kostenfreie Anlaufstelle, um Fragen rund um die Pflege zu klären. Eine kostenlose Patientenberatung erhalten Sie zum Beispiel bei der UPD, der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland.

Ihre Vorteile auf einen Blick

  • 100% legale Dienstleistung
  • Rechtssichere und kundenfreundliche Dienstleistungsverträge
  • 14-tägiges Kündigungsrecht ab Kündigungsdatum
  • Erfahrenes und liebevolles Pflegepersonal
  • Starke Kooperationspartner
  • Telefonat mit der Betreuungskraft bereits vor Abschluss des Dienstleistungsertrages möglich
  • Kompetenzteam und Qualitätssicherung
  • Kompetente Beratung
  • Jährlich über 1000 zufriedene Kunden

Kostenlose Beratung

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